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Corsair HX1500i 2023 ATX-3-Netzteil im Test - Allein in der Hochleistungsklasse (9/9)

Zusammenfassung

Das Corsair HX1500i 2023 kann seine Verwandtschaft zum älteren HX1500i 2022 kaum leugnen. Vieles von dem was wir bereits beim älteren Modell angemerkt hatten, lässt sich quasi eins zu eins auf die neue ATX3 Version übertragen.

Wie schon zuvor fällt bei 115V Eingangspannung auf, dass die Effizienz unter hoher Last deutlicher als üblich zurückfällt, was aber bei der für uns relevanten 230V Eingangspannung nicht der Fall ist.

 Über 50% Last kommt es bei 115V zu einem Einbruch und die Effizienz sinkt immer weiter bis sie bei 100% Last dann nur noch knapp an die 88% kommt. Insgesamt schneidet das 2023 Modell nur minimal besser ab als das 2022, was auch nicht verwunderlich ist, da die Plattform eben lediglich auf ATX3 aktualisiert wurde, was in der Effizienz keine allzu großen Auswirkungen hat.

Schaut man sich hingegen die für uns relevante Effizienz bei 230V an, so sieht man vor allem im Lastbereich von 10 bis 40% erstaunlich gute Wert von bis zu 95%. Und auch darüber können sich die Resultate von 90,8 bis 93,1 % wirklich sehen lassen.

Das Corsair HX1500i 2023 erfüllt trotz seiner 1500 Watt auch die neue ATX 2% Regel, bei der bei 2 % Last, also 30 Watt, der Wirkungsgrad über 72% liegen muss. Die Verlustleistung im Niedriglastbereich liegt bei 5,59 bis etwa 16 Watt. Herausragend stellt sich das Netzteil zudem bei der Standby-Effizienz auf, die mit 81-82% fantastisch ausfällt.

Die Holduptime hat sich mit 18.6 ms ist gegenüber dem Vorgänger minimal geschrumpft, was aber keine praktischen Auswirkungen hat. 

In Sachen Restwelligkeit gibt es gutes zu vermelden, denn mit zum teil Deutlich unter 20 mV auf den 12V Anschlüssen liefert das Netzteil hier wirklich ab. Auf den Nebenspannungen sind ähnliche und noch tiefere Werte zu sehen.

Bei der Spannungsregulation zeichnen sich solide Resultate ab, hier ist natürlich bei der hohen Leistung besonders die 12V Spannung interessant. Der Spannungsdrop liegt dort im Mittel über alle Anschlüsse bei etwa 1,2 %, wobei die PCIe Anschlüsse mit etwa 0,5 % etwas besser abschneiden.

 Beim Timing und Housekeeping hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert. Eine Power On Time von 90 ms und ein Power OK Delay von 150 ms erfüllen die höchsten Grenzwerte der ATX-Spezifikation bei den Standby-Modi.

Die Schutzschaltungen das HXi 2022 funktionieren wieder problemlos. Das gilt insbesondere für die wichtigste Schutzschaltung SCP gegen Kurzschlüsse. Auch OPP und OCP Arbeiten einwandfrei. Ein Umschalten in den Multirail-Betrieb sorgt dafür das auf keinem Kabel mehr als 45 A Last liegen kann. Die Abschaltung erfolgte bei uns genau bei 45,5 A. Bei der maximalen Gesamtleistung war bei bei 1840 Watt der Ofen aus. Rein auf 12V Leistet das Netzteil bis zu 154,5 A ohne das die Spannungen merklich abfallen. Die Werte haben sich damit gegenüber dem ATX 2 Vorgänger - abseits der Messtoleranz - nicht verändert, was recht interessant ist, da einige Hersteller uns gegenüber gerne behaupten, das ATX3 Netzteile ohne anheben der Grenzen für Schutzschaltungen nicht möglich wären.

Auch bei der Lüftersteuerung bleiben die Aussagen zur HXi 2023 Serie beim 1500 Watt Modell gleich. Kein Hochschaukeln des Lüfters im Semi-Passiv-Betrieb und keine höhere Anlaufgeschwindigkeiten. Das Ein- und Ausschalten des Lüfters beim Wechsel von aktiv zu passiv erfolgt mit leichter Verzögerung/Nachlaufen ohne Probleme. Die Umschaltung von passiv auf  aktiv Betrieb erfolgt bei etwa 30-40% Last, wobei die niedrigste aktive Drehzahl bei etwa 420 UPM liegt und die maximale bei uns im Test bei 1311 UPM. Der Lüfter ist bis zu einer Drehzahl von 800 Watt bei etwa 1100 Watt  Last kaum zu hören, darüber wahrnehmbar, ab 1200 UPM dann doch etwas lauter. Corsair gehört derzeit zu den Herstellern, die mit die beste semi-passive Lüftersteuerung am Markt liefern. Dass man nun obendrauf die Lüfterkurve noch selbst einstellen kann, ist ein sehr nettes Feature. Leider fällt dann der Semi-Passiv betrieb aber weg.

Fazit

Nur die wenigsten Anwender werde je ein 1500 Watt Netzteil benötigen, aber trotzdem ist das HX1500i 2023 ein außerordentlich attraktives Netzteil. Mit der Einführung von ATX 3 hat sich die "Exklusivität" des Modelles sogar noch einmal erhöht. Einziger relevanter Konkurrent ist derzeit das be quiet! Straight Power 12 1500W ATX 3.0, welches zwar noch einmal günstiger ist, aber keine Überwachungsfeatures und keine Softwaresteuerung bietet, nicht mehr auf Multirail setzt und auch in den meisten anderen Punkten hinter dem Corsair Modell landet.

Alle anderen Modelle in der 1500-Watt-Klasse sind entweder nicht ATX 3 kompatibel, haben schlechtere Effizienzklassen oder sind völlig überteuert und bieten für 100 und mehr Aufpreis kaum mehr oder sogar weniger als das Corsair Netzteil.

Dazu kommt noch, das sich das Corsair sogar in Sachen Laustärke recht gut präsentiert.

Aufgrund des geringen Angebots solcher Netzteile werden die HX1500i gerne auch in Workstations benutzt oder sogar zu zweit zusammengeschaltet um richtige High-End-Workstations mit bis zu 3 KW Leistung zu befeuern. Preislich gibt es zu dieser Methode derzeit kaum Alternativen.

Es fällt dementsprechend leicht dem HX1500i 2023 in seiner Klasse eine hohe Empfehlung auszusprechen, denn das Netzteil ist mit seiner Leistung, Ausstattung, den gebotenen Features am Markt einzigartig. Und dazu kommt das der Preis von 300 Euro auch noch sehr angemessen ist.

Wer ein preislich attraktives Platinum-Netzteil in der 1500 Watt Klasse sucht, keine 400 oder 500 Euro bezahlen will und dazu digitale Spielereien per Software mag, der kommt am Corsair HX1500i derzeit einfach nicht vorbei. Unserer Meinung nach ist dieses Netzteil derzeit die beste Wahl, wenn ein solcher Bolide benötigt wird.

Vorteile

  • Sehr gute Effizienz von 10 bis 40% Last, fast Titanium Level
  • Peak Effizienz fast 95%
  • Effizienz auch bei 230V etwa Platinum Level
  • Erfüllt auch in 1500W Version klar die ATX 2% Regel.
  • 12VHPWR Anschluss
  • ATX3.1 kompatibel
  • Sehr gute Timings.
  • Schöne Optik des Gehäuses
  • Neue modulare ICUe 5 Software
  • Hardwareüberwachung (Temperatur, Spannungen, Leistungsaufnahme)
  • Sehr leiser Lüfter bei geringer Drehzahl
  • Selbst bei vollast noch recht gute Drehzahl von < 1400 UPM
  • Gemessen an Ausstattung sehr attraktiver Preis
  • 10 Jahre Garantie

Nachteile

  • Selbst konfigurierte Lüfterkurve mehr oder weniger nutzlos, da auf minimal 40%/1000UPM beschränkt.
  • Effizienz bei 115V Betriebsspannung bricht über 50% Last deutlich ein.


25.02.24 / rj

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